Lareu

Lareu Register Stammbaum

ORGANISATION

Lareu Register Stammbaum

text & Fotos: DR. MED. VET. ILONA GUNSSER

Wie fülle ich den Stammbaum im LAREU-Register richtig aus?

Das Europäische Lama- und Alpakaregister LAREU erfreut sich seit vielen Jahren großer Beliebtheit. Zurzeit haben sich über 3700 Halter und Züchter aus Europa registriert, und mehr als 30000 Tiere, davon über 22500 Alpakas, befinden sich in der Datenbank. Jährlich kommen etwa 2000 neue Alpakas und Lamas dazu. Die meisten registrierten Alpakas kommen aus Deutschland, gefolgt von Frankreich, der Schweiz, Österreich und Italien.  

Heute soll an eine wichtige Funktion des Registers erinnert werden, nämlich an den „Unendlichen Stammbaum“. Um den Stammbaum anzusehen, drückt man auf „View“, dann in der Liste der Tiere auf „Pedigree“. Als Beispiel ist in Abb. 1 unten gezeigt, wie der Stammbaum für ein Tier dargestellt ist. Ganz links steht das Jungtier, dann folgen nach rechts die Eltern, Großeltern und Urgroßeltern. Natürlich müssen die Tiere im Stammbaum auch bei LAREU registriert und die Eltern mit ihren LAREU-Nummern bei den Jungtieren eingetragen sein 

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Portrait of a sheared lama

Alle Jahre wieder – Böse Überraschungen am Schurtag

FASER

Alle Jahre wieder – Böse Überraschungen am Schurtag

text & Fotos: DR. MED. VET. ILONA GUNSSER

Alpakas sind beliebt wegen ihrer feinen, dichten und relativ langen Faser. Diese fühlt sich kuschelig an und motiviert zum Streicheln. Leider motiviert das plüschige Aussehen dieser Tiere nicht alle Tierhalter auch dazu, regelmäßig unter diesen „Plüschteppich“ zu sehen. Der Zustand der Haut, aus der diese feinen Fasern sprießen, wird nicht oft genug – oder gar nicht – kontrolliert. Das böse Erwachen kommt dann beim Scheren: Unter der schönen und dichten Faser einiger Alpakas findet man verschieden große, stark schuppende, krustige, teils verdickte und faltige Hautbereiche.

Bevorzugte Stellen sind der Bauchbereich, die Innenseite der Oberarme und Oberschenkel, der Schenkelspalt, der Achselbereich, der Bereich zwischen Anus und Faseransatz, der untere Schwanzbereich, der untere Bereich der Beine und Zehen, die Ohren und der Nasenrücken, und im Ex-tremfall auch der ganze Körper.

Ursache hierfür ist nicht der seit Jahrzehnten immer wieder erwähnte Zinkmangel. In den meisten Fällen handelt es sich um eine, auch bei anderen Tierarten bekannte, individuelle Allergie auf Ektoparasiten, hervorgerufen durch den Speichel von stechenden oder beißenden Insekten bzw. durch den Kot von Milben.

Stechende und beißende Insekten bevorzugen dunkle Tiere. Durch Insekten-Stiche entstehen im Bereich der Haut Entzündungen mit Schwellungen. Durch Insekten-Bisse bilden sich kleine runde, mit einer Kruste bedeckte haarlose Stellen. Beides verursacht starken Juckreiz. Die Reaktionen der Alpakas zeigt sich durch sehr häufiges Kratzen mit den Nägeln oder den Zähnen und durch Reiben an Gegenständen. Diese chronischen Reize verstärken die Entzündungen und führen zu Schuppenbildungen und verdickter Haut mit kahlen Stellen. Besonders stark betroffen sind die Ohren, der Bereich der Nase und der Rücken. Im Winter gehen diese Veränderungen zurück, sofern die Hautschäden nicht zu stark sind. Bei einigen Tieren wächst die Faser an diesen Stellen allerdings nicht oder nur spärlich nach.

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MODELL WHITE GOLD

White Gold – Mode und Alpakafaser

FASER

White Gold – Mode und Alpakafaser

text: Sophie Schramek | Fotos:  Herzography – Sabrina Herzog

Entwicklung einer experimentellen Modekollektion auf der Basis von Oberflächenmanipulationen mit Edelfasern unter Aspekten der Nachhaltigkeit

Mein Masterprojekt WHITE GOLD verfolgte das Ziel, eine realisierbare Kollektion mit möglichst geringer Umweltbelastung auf der Grundlage von Alpakafasern zu designen. Der Anspruch des Modeprojektes war es,  eine hohe Qualität in allen Bereichen – Konzept, Entwurf, Gestaltung und handwerklicher Umsetzung zu entwickeln. 

WHITE GOLD ist eine Damenkollektion auf der Basis eines nachhaltigen Material- und Gestaltungskonzepts, welches sich unverbindlich an kulturellen und zeitgenössischen Designs orientiert. Eigene Gestaltungsprinzipien basieren auf der Grundlage kulturell bezogener Ornamentkunst. Daraus folgt das Leitelement, die Linie, die sich durch die Kollektion zieht und Verbindungen schafft zwischen alten Kulturen und moderner Gegenwart, Regionalität und Globalität, wodurch eine eigene Designsprache entsteht. Der Fokus liegt auf Unikaten, welche für Einzigartigkeit und Besonderheit stehen und kulturelle Offenheit sowie ein bewussteres Verhältnis zur Umwelt darstellen. 

WHITE GOLD ist ein Hybrid aus klassisch konstruierten Teilen, welche durch drapierte Kleidungsstücke ergänzt werden. Handgefilzte und gestrickte Flächen aus regional bezogener Alpakawolle und selbst entwickelte Designlösungen unter Verwendung von Silikon unterstützen den handwerklichen Charakter der Kollektion. Edle Seide setzt Kontraste und unterstreicht den hochwertigen Ausdruck. Mit Hilfe von privaten Sponsoren und Unternehmen für das Projekt, war es möglich die angestrebte Umsetzung auf Basis von regionalen Ressourcen zu realisieren. Das Konzept ist für Kleinunternehmer mit unikaten, handgemachten als auch in Ergänzung zu kleinseriell produzierbaren Kleidungsteilen gedacht. Durch relativ hohe Rohmaterialienkosten und einen zeitintensiven Handarbeitsprozess bewegen sich die Kleidungsteile in einem dem Anspruch der Kollektion entsprechend hohen Preissegment.

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Alpaca cria, its scientific name is Vicugna pacos

Ernährung für tragende Alpakastuten

FÜTTERUNG

Ernährung für tragende Alpakastuten

text: DR. THIJS FLAHOU DVM | Übersetzung:  KARIN ROSSMANN

Diese Unterschiede innerhalb einer Art beruhen auf Umweltfaktoren, wie dem Klima (z.B. extreme Kälte), Höhenlage, Bewegungsraum etc., aber mehr noch auf dem physiologischen Stadium des einzelnen Tieres oder der einzelnen Tiergruppe, z.B. Wachstum, Trächtigkeit und Laktation. In dem vorliegenden Artikel erläutern wir die Ernährungsstrategien, die einen positiven Einfluss auf die aufeinanderfolgenden Phasen des Fortpflanzungszykluses nehmen können. Diese Phasen sind nacheinander: Befruchtung, Trächtigkeit, Geburt eines gesunden Fohlens und die Vorbereitungsphase für eine produktive Laktation. Die besonderen Nährstoffansprüche, die sich je nach dem physiologischen Zustand des Tieres am stärksten ändern, sind die für Rohprotein und Energie. Während des Fortpflanzungszykluses muss man jedoch auch angemessene Aufmerksamkeit auf Mineralstoffe und Vitamine legen. Die angegebenen Prozentsätze sind immer im Verhältnis zur Gesamttrockenmasse des Futters zu verstehen. Dies bedeutet, dass wir den Wassergehalt des Futters nicht berücksichtigen.

Zur Gesunderhaltung der Population der Vormagen-Bakterien sollten mindestens 70 % der Gesamtration eines Alpakas aus Raufutter bestehen. Bis zu 30 % können aus einem Konzentrat bzw. einer Mineral- oder Vitamin-Ergänzung bestehen. Zur Vermeidung eines Mineral- oder Vitaminmangels wird allen Tieren täglich, zusätzlich zum Raufutter, eine bestimmte Menge an Mineral- und Vitamin-Ergänzung verabreicht. Die Qualität des Raufutters und der individuelle Bedarf des jeweiligen Tieres bestimmen, ob der Ration ein Konzentrat zugegeben werden muss oder nicht. Konzentrat ist ein Futtermittel, das zusätzliches Rohprotein bzw. Energie liefert. Bei der Fütterung von Kameliden sowie von Wiederkäuern reden wir immer über Rohprotein. Dieser Wert steht in einem Zusammenhang mit der Menge an Stickstoff im Ernährungsregime. Die Mikroflora des Vormagens benötigt Stickstoff für ihre Vermehrung.

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Im Schatten der Esche

HALTUNG

Im Schatten der Esche

text & Fotos:  HEINZ KUHNE-PFAFF

Alpakas brauchen Schatten, um sich in den heißen Sommermonaten abzukühlen und sich vor fliegenden Insekten, insbesondere Kriebelmücken und Bremsen, zu schützen.

Zu den wichtigsten schattenspendenden Laubbäumen für Alpakas gehören unter anderem Spitz- und Feldahorn, Rosskastanie, Walnuss, und vor allem die heimische Esche. 

Bei den Ahornsorten sind nur die Samen und Keimlinge des Bergahorns giftig, während  Spitz- und Feldahorn zu den ungiftigen Sorten gehören. Bei der Rosskastanie sind nur die unreifen Früchte und Schalen giftig, bei der Walnuss die Rinde und die Fruchtschale.

Die Esche eignet sich bestens als Schattenspender, hat darüber hinaus aber noch mehr Vorteile. Seit uralten Zeiten gilt die Esche als Laubfutterbaum für Pflanzenfresser auf Bauernhöfen. Wer Eschen auf seinem Anwesen stehen hat, wird bald feststellen, dass herabfallende Blätter gern von Alpakas gefressen werden.

Lange Zeit hindurch waren Eschen weitverbreitete Laubfutterbäume, die in der Nähe der Gehöfte gepflanzt wurden. Aus dieser Zeit stammen gewaltige Eschen mit riesigen Baumkronen, die heute noch auf alten Bauernhöfen und Burgen zu finden sind. Es wird ihnen nachgesagt, dass die Inhaltsstoffe der Blätter Haustiere vor Krankheiten schützen sollen. Auch Rinden- oder Blättertinkturen der Esche helfen Tier und Mensch gleichermaßen.

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Appaloosa – Faszination Punkte

ZUCHT

Appaloosa – Faszination Punkte

Text & Fotos:  DR. MED. VET. VERENA SPINDLER

Als wir vor über 19 Jahren mit der Alpakazucht begannen, waren Punkte bei Alpakas verpönt. Einzelne Spots gaben Abzüge auf den Zuchtschauen – Einfarbigkeit war gefragt. Und auch, als wir uns vor 10 Jahren die ersten Appaloosa-Alpakas kauften, wurde dies eher belächelt und dem Ganzen wenig Aufmerksamkeit gegeben.

Mittlerweile ist der Appaloosa-Funke auf viele Züchter übergesprungen und die Anzahl dieser faszinierenden Tiere wie auch die Nachfrage sind sprunghaft angestiegen. So verzeichnete die Zuchtschau in Alsfeld in diesem Frühjahr sagenhafte 18 Appaloosa-Hengste und 13 Appaloosa-Stuten in ihrem Starterfeld. Eine in vielen Farbklassen nicht erreichte Anzahl!

Umso wichtiger erscheint es, die Basics zu dieser außergewöhnlichen Farbgruppe zu erläutern, da oft Appaloosa und Pintos/Pintaloosa/Multis oder einfach Tiere mit einzelnen Spots in einen Topf geworfen werden. Natürlich sehen alle auf ihre Weise schön aus. Aber nur „echte Appaloosa“ haben auch ein entsprechendes Gen und können wieder Appaloosa hervorbringen. Leider gibt es noch keinen praxisreifen Gentest für Alpakas, um dieses Gen nachzuweisen. Umso schwieriger gestaltet sich die Zucht, wie auch noch weiter unten erläutert wird.

Appaloosa-Typen

Soweit es bisher erforscht ist, scheint ein phänotypischer Appaloosa – ähnlich wie man es bei den „klassisch Grauen“ z.B. kennt – eine Grundfarbe mit einem zusätzlichen Farbmuster (in diesem Fall „Appaloosa“) zu haben. Dabei scheint dieses „Appaloosa-Gen“ dominant und in der Lage zu sein, jeden Appaloosa-Typ hervorzubringen. Welcher am Ende phänotypisch erscheint, hängt von verschiedenen Faktoren ab. In erster Linie aber von der Grundfarbe des Tieres…

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Alpaccas

Züchten von Alpakas

ZUCHT

Züchten von Alpakas

Text & Fotos: Carita Saarinen | Übersetzung: Karin Rossmann

Neugierige Schnauze, weiches Vlies, freundliche Augen, ein langes Leben und gute Gesundheit… es ist sehr einfach, diesen Tieren hoffnungslos zu verfallen. Manchmal packt es einen so sehr, dass man irgendwann feststellt, dass sich das ganze Leben um Alpakas und alle die dazu gehörenden Dinge dreht. So ist es mir ergangen. Alpakas sind Jahr für Jahr eine Inspiration und Herausforderung und der Wunsch zusammen mit meiner Herde besser zu werden, mich zu verändern und zu entwickeln fühlt sich wie ein selbstverständlicher Teil der Reise an.

Die Zucht von Nutztieren ist eine verantwortungsvolle Aufgabe, die eine Passion für einen authentischen Lebensstil mit dem Wunsch, etwas besser zu machen und zu bewirken, verbindet. Es geht darum, einerseits so viel Fantasie zu haben, dass man sich sein Ideal vorstellen kann und andererseits den Mut zu haben, sich selbst zu vertrauen und zusammen mit Erfahrungswissen, wissenschaftlichen Erkenntnissen, gesundem Menschenverstand, Ausdauer und Verantwortungsbewusstsein seiner Vision zu folgen, um das gesteckte Ziel zu erreichen. Die eigentliche Arbeit bei der Alpakazucht ist viel mehr als nur die Produktion von Fohlen. Dazu gehört alles, was oben erwähnt wurde und auch die Fähigkeit, an den richtigen Stellen zu investieren. Es ist ein Lebensstil gespickt mit Herausforderungen, mit Sonnen- und Schattenseiten, die in einem starken Kontrast zueinander stehen. Alpakas belohnen ihre Menschen für Engagement, Durchhaltevermögen und eine gute Versorgung.

Was ist die Grundlage für die Auswahl und Beurteilung eines Tieres für die Zucht?

Ein Tier ist genau das, zu dem es aktuellen genetischen und umweltbedingten Faktoren gemacht haben. Wir wissen niemals genau, welche Erbanlagen ein Individuum von seinen Eltern bekommt und wie stark diese zum Ausdruck kommen. Deshalb ist es wichtig, dass beide Elternteile bestmöglich für ihre Aufgabe geeignet sind – von dem Züchter ganz zu schweigen. Im Falle unserer sich langsam ändernden Art muss der Züchter über den nächsten Schritt hinaus blicken, damit er seine Entscheidungen informiert treffen und das Bestehende verbessern kann. Damit ein Züchter seine Tiere zum Besseren ändern kann, muss er daran denken, dass er sich von Zeit zu Zeit selbst weiterentwickeln muss, ab und an die Meinung anderer Züchter einholen sollte und sich mitunter auf die Hilfe und Einschätzung von Menschen verlassen sollte, die mehr Sachkunde und Erfahrung auf diesem Gebiet haben. Zu diesem Zweck wurden weltweit z.B. Schauveranstaltungen auf die Beine gestellt. Für Alpakas ist dies in der Tat eine sehr ins Einzelne gehende und sorgfältig kontrollierte Veranstaltung. Der Grund hierfür ist der große Wert der Zuchttiere und die Tatsache, dass die Zucht insbesondere auf den Leistungsmerkmalen der Tiere  beruht.

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Faserprojekt Grüne Erde

Faser

Faserprojekt Grüne Erde

Text & Fotos: Wolfgang Putzinger

Vor nunmehr 6 Jahren haben die AAA und Grüne Erde einen Vertrag über die Lieferung der Faser europäischer Alpakazüchter für die Herstellung von hochwertigen Bettdecken und Kopfpölstern geschlossen. Wir haben im ersten Jahr mit rund 400 kg abgerechneter Faser einen guten Start hingelegt, mittlerweile haben wir 3,5 Tonnen gesammelt, Tendenz weiter steigend. Wir sind sehr stolz auf dieses einzigartige Projekt, gemeinsam mit Grüne Erde haben wir viel Entwicklungsarbeit geleistet, um dieses Projekt so erfolgreich zu machen.

Zusätzlich zu den Standardbettdecken wird ein Teil der Faser pro Tier zu Bettdecken verarbeitet, das heißt der Käufer der Bettdecke weiß, wo das Tier, das die Faser für die Decke geliefert hat, lebt. Dieses Projekt ist sehr gut angekommen und wir 2022 noch ausgebaut. In der Tasche jeden Bettes wird eine Info über den jeweiligen Züchter, von dem die Wolle stammt, mitgeliefert. Die Züchter, die an diesem Projekt teilnehmen, werden von uns dazu direkt eingeladen. Neue Projekte für die Verwendung von Filzwolle bzw. dunklerer Faser, sollen erstmals 2022 starten, nähere Informationen folgen.

Zum Ablauf:
Die Faser wird – vom Züchter vorgereinigt – in unserem Zentrum in Gaspoltshofen (Österreich) angeliefert und entweder sofort mit dem Faserlieferanten/in durchgesehen und gewogen. Wenn die Faser per Post oder Spedition ankommt, wird nach Verwiegung an den Wochenenden von unserem Team die Faser auf Sortiergittern (Foto1) kontrolliert und sortiert. Alle Mitglieder des Teams haben die Züchterausbildung bei Amanda VandenBosch absolviert.

Die Faser wird auf Micron, Länge und Farbe geprüft und anschließend im Tumbler (Foto 2+3) vom Staub befreit. Zu grobe oder mit Stroh, Kotbömmeln, Zehennägeln verschmutzte Faser wird aussortiert und geht kostenpflichtig an den Lieferanten/in zurück. Die Faser wird von uns nicht gereinigt! (Foto 4)

Basis für die Verrechnung ist das Gewicht nach Sortierung und nach dem Tumbler. Die Auszahlung erfolgt anteilig im Sommer mit einer Aconto Zahlung von bis zu 70 %. Die Restzahlung wird bis Ende des laufenden Jahres nach Verarbeitung, und je nach Abruf der Faser und Geldeingang durch Grüne Erde auf unser Konto an die Lieferanten/innen ausbezahlt.

Nach dem Tumbler wird die Faser in einer dem Verein gehörenden Waschanlage von einem externen Dienstleister gereinigt und getrocknet. Anschließend werden ev. Verknotungen in einem ebenfalls dem Verein gehörenden Feinöffner (Picker) gelöst und die Faser in 200 kg Big Bags zur Bettdeckenfertigung transportiert. Auf Basis der abgerufenen Kg erfolgt die …

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Allespaka30_morphometrischeUntersuchung

Morphometrische Untersuchungen des Wachstums beim Alpaka?

Zucht

Morphometrische Untersuchungen des Wachstums beim Alpaka?

Text:Dr. Vet. Sarah Grund – Foto: Talkinapa – Freepik.com

Verbunden mit der wachsenden Anzahl von Alpakas in Deutschland werden auch zunehmende Ansprüche an die Qualität der tierärztlichen Betreuung dieser Neuweltkameliden gestellt.

Die Beurteilung des Wachstums und der Entwicklung junger Alpakas bildet bei der medizinischen Versorgung, genauso wie im Rahmen der Zucht, eine wichtige Grundlage. Derzeit existieren nur unzureichende Informationen über den Wachstumsverlauf beim Alpaka. Bisher dienten proportional angepasste Daten vom Lama zur Orientierung. Vor diesem Hintergrund wurde eine Studie mit dem Ziel der Beschreibung der physiologischen Entwicklung des Skelettes und des Körpergewichtes beim Alpaka in den ersten 36 Lebensmonaten durchgeführt. Faktoren, die das Wachstum beeinflussen, konnten auf unterschiedliche Weise berücksichtigt werden.

Über einen Zeitraum von 12 Monaten wurden 162 Alpakas im Alter von einem Tag bis zu 36 Monaten vermessen und gewogen. In einem zweiwöchentlichen Rhythmus wurden 9 verschiedene Parameter bei jedem Tier erfasst: Gewicht, Widerristhöhe, Hüfthöhe, Rückenlänge, Rumpflänge, Oberarmlänge, Oberschenkellänge, Brustumfang und Body Condition Score. Das Wachstum beeinflussende Faktoren wurden mittels allgemeiner Untersuchung der Tiere, stichprobenartigen Kotprobenuntersuchungen, Futtermittelanalysen und vom Halter ausgefüllten Fragebögen erfasst.

Nachfolgend werden die Ergebnisse der Arbeit ausschnittweise vorgestellt.

Perzentilkurven zur Beschreibung der Entwicklung des Skelettes und des Körpergewichtes
Die erhobenen Messwerte wurden unter anderem zur Erstellung von Perzentilkurven (siehe Abbildung 1) genutzt. Perzentilen sind Hundertstelwerte und werden auch als Prozentstränge oder Prozentsummenkurven bezeichnet. Häufig werden das Wachstum und die Entwicklung von Kindern mit Hilfe von Perzentilkurven evaluiert. Auch in der Veterinärmedizin ist die Erstellung von Perzentilen zur Beurteilung von Wachstumsvorgängen verbreitet…

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Allespaka_Surivliese30

Surivliese fordern unsere Kreativität heraus

Faser

Surivliese fordern unsere Kreativität heraus

Text: Sandra Zahn

Ich stelle mir oft die Frage, wofür die adeligen Peruaner Suris züchteten. Was war der Anlass, diese Rasse mit solch einer faszinierenden Faser zu züchten? Wie wurden diese edlen Vliese verarbeitet – in Anbetracht der einfachen Hilfsmittel, die zur Verfügung standen. Was wurde daraus hergestellt?

Viele Menschen sind fasziniert von einem Suri im vollen Lauf mit seinen langen, glänzenden Locken, die vom Wind bewegt werden. Manch einer denkt beim Anblick eines Surikopfes an den Rasta Look im Vergleich zum Teddybär, dem Huacaya.

Der weiche, seidige Griff der Locken lässt uns von etwas Besonderem, ja Exklusivem träumen. Das Surigarn, glänzend und wunderbar weich, fühlt sich im ersten Moment kühl an, jedoch nach kurzer Zeit wird es angenehm warm, erinnert an Seide. Man stellt sich ein exklusives Strickstück vor. Ein noch unbekanntes, spezielles Textil – etwa für festliche Anlässe – ein Kleidungsstück, welches repräsentieren kann. Aus natürlichem Material, vom eigenen Tier.

Jedoch, welche Enttäuschung: Das Tragen dieses hochwertigen Materials ist aufgrund seines Gewichtes unangenehm. Eben dieses Gewicht und die Struktur verleihen dem Strickstück einen eher hängenden Charakter, welcher allerdings modebedingt erwünscht sein kann.

Auch die Verarbeitung dieser langen, geraden Locken, die oft die zu verspinnende Maximallänge überschreiten, stellt uns vor viele Probleme. Je besser die Qualität des Vlieses, desto schwieriger der Arbeitsablauf. Das erste Problem stellt der Waschprozess dar. Das Wasser kann nur schwer in die eng gedrehten Locken eindringen, so dass mehrere Waschgänge nötig sind, um das Vlies sauber zu bekommen. Auch im weiteren Verlauf haben die Maschinen Mühe, die Locken zu erfassen, die engen Bündel zu öffnen und zu bürsten, damit ein gleichmäßiges Kardenband entsteht, welches …

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