zahn-alpaka

Zahngesundheit bei Neuweltkameliden

ein Leitfaden

Zahngesundheit bei Neuweltkameliden

TEXT & Fotos: Dr. med. vet. Ilona Gunsser

Die Pflege und regelmäßige Kontrolle der Zähne sind entscheidend für die Gesundheit und das Wohlbefinden von Neuweltkameliden. In diesem Artikel erfahren Sie alles Wissenswerte über Milchzähne, permanente Zähne und mögliche Zahnprobleme bei Alpakas und Lamas, um eine artgerechte Haltung zu gewährleisten.

Äußerlich, durch reines Betrachten, ist nur ein kleiner Bereich der vorderen Schneidezähne des Unterkiefers zu sehen. Für Informationen über den Zustand aller anderen Zähne müssen je nach Lokalisation die Lippen zurückgeschoben, bzw. die Kieferbereiche und Backenzähne von außen auf Veränderungen regelmäßig abgetastet werden. Bei unklaren Befunden kann nur eine Untersuchung in Narkose bzw. eine Röntgenuntersuchung weiterhelfen.

Zur Beurteilung von Alpaka- und Lama-Zähnen sind Kenntnisse über deren besondere, artspezifische Eigenschaften nötig.

Milchzähne
Bei der Geburt besitzen Neuweltkameliden im Unterkiefer auf jeder Seite drei Schneidezähne, einen Caninus und zwei Backenzähne. Dazu im Oberkiefer auf jeder Seite ein bis zwei Caninus-ähnliche Schneidezähne, einen Caninus und drei Backenzähne. Alle Canini und die umgewandelten Zähne in der Kauplatte des Oberkiefers bleiben meist vom Zahnfleisch überlagert und sind nur im Röntgenbild zu erkennen.

Mögliche Probleme bei Milchzähnen
Schon beim Milchzahngebiss können, meist genetisch bedingte, Fehlstellungen auftreten. Da Entwicklungen und Wachstum ungleichmäßig voranschreiten, können diese im Laufe der Monate etwas variieren. Milchschneidezähne des Unterkiefers, die an der Kauplatte des Oberkiefers vorbeischieben und ab einer gewissen Länge dadurch die Greifbewegung der Lippen einschränken, …

fuetterung-alpakas

Die Zusammensetzung von Futterrationen

Fütterung von Alpakas

Die Zusammensetzung von Futterrationen

TEXT & GRAFIKEN: Dr. vet. Thijs Flahou
übersetzung: karin rossmann

Dieser Artikel erklärt die speziellen Fressgewohnheiten von Alpaks auf der Ebene des Altiplano und die Zusammensetzung von Futterrationen, um ihre Nährstoffbedürfnisse zu decken. Erfahren Sie mehr über die Bedeutung von Raufutter, den Energie- und Proteinbedarf und die Rolle von Vitaminen und Mineralien in verschiedenen Lebensphasen.

Haben wir uns jemals gefragt, wie Alpakas auf den semiariden Ebenen des Altiplano überleben können? Und wie sie sich unter diesen rauen Bedingungen überhaupt vermehren können? Letzteres ist nur zu bestimmten Jahreszeiten und dank einiger physiologischer Anpassungen des Verdauungstrakts dieser Spezies möglich. 

Im Gegensatz zu echten Wiederkäuern sind Alpakas keine echten Weidegänger. Sie sollten eher in die Gruppe der selektiven Abweider eingeordnet werden. Mit ihrer gespaltenen, zum Greifen geeigneten Oberlippe können sie gezielt bestimmte Pflanzenteile aus der Vegetation aufnehmen. Diese Eigenschaft ermöglicht es ihnen, unter den oft sehr schwierigen Bedingungen auf dem Altiplano geeignete Pflanzenteile und Nährstoffe für sich zu nutzen. Weidetiere, wie Rinder und Schafe, die nicht so genau auswählen, würden unter diesen rauen Bedingungen viel mehr ums Überleben kämpfen. 

Es ist falsch zu glauben, dass Alpakas auch bei schlechter Ernährung gedeihen, nur weil das Altiplano eine raue Umgebung ist. Alpakas in verschiedenen physiologischen Stadien (Erhaltungsphase, Trächtigkeit, Laktation, Wachstum) haben unterschiedliche Nährstoffbedürfnisse, die sie in ihrem natürlichen Lebensraum erfüllen können, indem sie ihre selektiven Fressgewohnheiten nutzen. Bei intensiveren Zuchtbedingungen liegt es in der Verantwortung des Alpakazüchters, jedes Tier oder jede Gruppe mit dem angemessenen und ausgewogenen Futter zu versorgen..

RoanFohlenroan_web

Farbgenetik bei Alpakas

Roan versus Classic Grey

Farbgenetik bei Alpakas

TEXT & GRAFIKEN: Andrea Rohrer
FOTOS: A. Gurres, andrea rohrer

Grau, Classic Grey, Modern Grey, Roan – was ist eigentlich was? Diese Frage stellt sich nicht nur für die Zucht, sondern auch spätestens dann, wenn es darum geht, in welcher Kategorie ein Tier bei der Show bewertet wird. Das sollte in Zukunft kein Thema mehr sein, denn die Forschergruppe um Dr. Kylie Munyard hat jetzt das Gen für das Roan-Muster bei Alpakas identifiziert. Damit lassen sich nun die genetischen Besonderheiten und die phänotypischen Merkmale von Roan und Classic Grey präziser unterscheiden.

Das Farbmuster Roan bewirkt eine Aufhellung einzelner Fasern und verändert damit die Grundfarbe des Vlieses. Die Aufhellung der Fasern zeigt entsprechend eine ähnliche Wirkung auf den Phänotyp wie Classic Grey. Und, ähnlich wie bei Classic Grey, sind diese helleren Fasern in hellem Vlies nur schwer oder gar nicht erkennbar – und damit auch nicht das Muster.

Roan hat aber noch eine weitere Besonderheit. Nicht nur, dass die durch das Muster aufgehellten Fasern in hellen Vliesen nicht oder kaum erkennbar sind, sogar in dunklen Vliesen sind sie unter Umständen nicht oder kaum erkennbar. Und zwar dann, wenn das Farbmuster in der heterozygoten Form vorliegt. Möglich sind dann einzelne hellere Fasern hier und da, vielleicht auch ein weißer Spot im Gesicht – mehr ist unter Umständen nicht zu sehen. Werden aber zwei Elterntiere miteinander verpaart, die beide heterozygot Roan sind, dann kann das bei den Nachkommen (überraschenderweise) zu einem intensiv grauen Vlies führen. In diesem Fall haben die Nachkommen das Farbmuster von beiden Eltern geerbt, so dass sie dadurch homozygot Roan sind und das Farbmuster voll zum Ausdruck kommt.

Nicht selten wurden aber auch Tiere mit helleren Fasern mit Classic Grey verpaart – nach dem Motto: Wenn schon helle Fasern im Vlies, dann doch bitte gleich richtig Grau. Diese Überlegung ist durchaus nachvollziehbar, hat aber über die Jahre zu etlichen Mischformen der Farbmuster und damit zu unterschiedlichen Bezeichnungen geführt – von Roan über Modern Grey bis Classic Grey.

Phänotypische Unterschiede zwischen Roan und Classic Grey…

allespaka_34_alpaka_fasern

Sind Alpaka-Fasern wirklich hohl?

das zweischneidige Schwert

Sind Alpaka-Fasern wirklich hohl?

TEXT: Paul Vallely
ÜBERSETZUNG: KARIN ROSSMANN

Die Medullation in Alpakafasern beeinflusst sowohl die Wärmeisolierung als auch die Faserqualität. Forschungen zeigen, wie diese Eigenschaften in der Alpakazucht optimiert werden können.

Paul hat die Erfahrung gemacht, dass die Eigenschaften und der Grad der Medullation in Alpakafasern von Alpakazüchtern allzu oft missverstanden werden. Man könnte dies als ungewöhnlich einstufen, da die Fasermedullation immerhin einen erheblichen Einfluss auf eine der wichtigsten positiven Eigenschaften der Faser hat, nämlich ihre Wärmeregulationsfähigkeit, aber auch auf einen ihrer wichtigsten negativen Faktoren, nämlich das Auftreten dicker, unflexibler und problematischer Fasern.

Bevor wir uns mit diesem Aspekt des „zweischneidigen Schwerts“ der medullierten Fasern befassen, ist es vielleicht am besten, diese Fasern und das Ausmaß, in dem sie bei Alpakas vorkommen, zu beschreiben. Da die meisten Arbeiten an Huacaya-Alpakas durchgeführt wurden, müssen wir uns bei den Suri-Züchtern entschuldigen, obwohl wir aufgrund der verfügbaren Informationen der Meinung sind, dass die Ergebnisse und Schlussfolgerungen im Allgemeinen auch auf Suris angewandt werden können.

Einige Alpakafasern haben einen hohlen oder teilweise hohlen Kanal durch die Mitte der Faser. Dieser Hohlkern wird als Medulla bezeichnet. Einige Fasern haben keine Medulla, was dann als „nicht medulliert“ bezeichnet wird.

Einige Fasern enthielten unregelmäßige Medullataschen, die als „fragmentierte Medullation“ bezeichnet wird. Einige haben eine Medulla, die sich nicht über die komplette Faser erstreckt, die man als „diskontinuierliche Medullation“ bezeichnet. Verläuft die Medulla durchgehend über die Faser, nennen wir dies eine “kontinuierliche Medullation”, während das Vorhandensein einer kontinuierlichen und relativ breiten Medulla als „stark medulliert“ bezeichnet wird.

Nachdem wir die fünf verschiedenen Grade oder Kategorien der Medullation in Alpakafasern identifiziert haben, stellt sich die Frage, wie häufig jede der Kategorien normalerweise bei Alpakas vorkommt …

allespaka_34_alpaka_walking-Fleece

Show-Trend USA: Walking Fleece

Faser

Show-Trend USA: Walking Fleece

TEXT: Robin näsemann

Der folgende Artikel ist ein Auszug aus einer Unterhaltung zwischen Robin Näsemann und Frauke Berman, beide AOA (Alpaca Owners Association) zertifizierte Alpaka Richter. Sie sprechen über die etwas andere Alpaka Show: Walking Fleece.

Robin: Vielen Dank Frauke, dass du dir die Zeit nimmst und heute ein wenig über dieses amerikanische Showformat berichtest. Aber bevor wir starten, könntest du ein wenig von dir erzählen?

Frauke: Sehr gerne! Ich bin im Münsterland mit Pferden groß geworden. Nach dem Abitur habe ich eine Hotelfachlehre absolviert, und via London und St. Moritz bin ich 1995 in NYC gelandet. Während meines Innenarchitektur-Studiums bin ich auf Alpakastoffe gestoßen. Begeistert von den einzigartigen Eigenschaften der Alpakafaser besuchte ich einige Züchter im New Yorker Umfeld, um mehr über Alpakas zu lernen. Der Rest ist Geschichte! 

Seit 2015 besitze ich eine kleine Herde von Alpakas, die ich derzeit bei Little Creek/Snomass in North Salem halte. Dort habe ich über die Jahre viel gelernt, und ich hatte das Glück, engagierte Mentoren zu haben. Seit 2022 bin ich AOA (Alpaca Owners Association) zertifizierte Fleece- und Halter Richterin. Bisher habe ich Shows in den USA gerichtet, aber ich freue mich, diesen Herbst meine Erfahrungen auf Kanada und Österreich ausweiten zu dürfen. Von unseren vier Kindern ist nur noch unsere Jüngste, Greta, zuhause und zusammen mit meinem Mann wohnen wir auf der Upper West Side in Manhattan. 

Robin: Sehr spannend von dir zu hören und wir freuen uns, dich auch hier in Europa im Ring zu sehen. Wir beide haben schon mehrere Walking Fleece Shows in den USA gerichtet. Vor kurzem, im Oktober 2023, war ich in Iowa, New York und Ohio und du im November in Oklahoma unterwegs. Aber fangen wir doch von vorne an, was ist Walking Fleece eigentlich und was sind die Unterschiede im Vergleich zur herkömmlichen Vliesshow? 

Frauke: Wie der Name schon sagt ist Walking Fleece eine Vlies Show, d.h. es wird nach der absoluten Punkteskala gerichtet. Anders als in der herkömmlichen Vlies Show findet die Vliesbewertung am ungeschorenen …

 

allespaka_34_alpaka_geschichte

Die Geschichte der Alpakas in Peru

Zucht

Die Geschichte der Alpakas in Peru

TEXT & Foto: Joy Whitehead

Eine faszinierenden Zeitreise: Vom Ursprung der Kameliden in Nordamerika über antike Mumienfunde in Peru bis hin zu den neuesten Techniken in der heutigen Alpakazucht. Joy Whitehead und Dr. Jane Wheeler führen durch die spannende Entwicklungsgeschichte.

Ich traf Dr. Jane Wheeler 1990 auf einer Konferenz zum Thema Alpakas in Großbritannien. Wir entdeckten ein gemeinsames Interesse an der Archäologie, obwohl ich damals keine Ahnung hatte, dass sie auf diesem Gebiet eine herausragende Rolle spielt, und seitdem sind wir befreundet. Ihr Ehemann Dr. Raul Rosadio forschte damals in Edinburgh, und Jane stellte mir die Südamerikanische Archäologiegruppe in London vor. Dort besuchten wir einige faszinierende Seminare über die neuesten Ausgrabungen und Entwicklungen auf dem ganzen Kontinent.

Dann, im Januar 1993, erhielt ich einen Anruf von Jane, die mich fragte, ob ich einen Monat mit ihr in Peru verbringen könnte, um die Mumien von El Yaral zu untersuchen. Diese auf natürliche Art mumifizierten Lamas und Alpakas wurden in der Nähe von Moquegua im Süden Perus in einer Höhe von etwa 1.000 Metern entdeckt. Vor tausend Jahren wurden sie in den Fußböden von Häusern aus der Zeit vor den Inkas als Opfergaben für Götter begraben. Ihr wunderbarer Erhaltungszustand in der Erde war auf das fast vollständig regenfreie Klima zurückzuführen, und bot eine einzigartige Gelegenheit, Tiere aus der Zeit vor der Eroberung zu studieren. 

Jane hatte vorab bereits einige Proben von diesen Mumien entnommen, wollte sie nun aber genauer untersuchen. Es gab keine Finanzierung für die Arbeit, aber uns würde eine Unterkunft und die Nutzung eines Fahrzeugs bereitgestellt werden. Diese Gelegenheit konnte ich mir nicht entgehen lassen und am 27. Januar machte ich mich auf den Weg!

Am Morgen nach meiner Ankunft in Lima wurde ich um 6.45 Uhr von der Explosion einer …

allespaka_34_suris_zeuchten

Die Zucht auf ein nahezu perfektes Suri

Titelthema

Die Zucht auf ein nahezu perfektes Suri

TEXT & Foto: MAdeleine fortmann

Dass Suris etwas ganz Besonderes sind und vor allem selten und deshalb schützenswert, wusste bereits der berühmte Züchter Don Julio E. Barreda/Accoyo Alpacas (1919-2006). „Schützt das Suri … erhaltet den Suri Phänotyp … verliert nicht diese Spezies … Es ist an der Grenze zu verschwinden“ – Dies waren die Worte von Don Julio E. Barreda, als er 1992 das erste Mal die USA besuchte.

Heute erfährt das Suri Alpaka auch in Europa immer mehr Beliebtheit. Insbesondere seit die Qualität der Suris hierzulande steigt und sich damit auch das typische, wunderschöne und elegante Aussehen dieser Rasse verbessert.

Gerade weil die Nachfrage nach sehr guten Suris steigt, werde ich immer häufiger darauf angesprochen, wie denn das ultimative Suri aussieht. Diese Frage lässt sich tatsächlich nicht in einem Satz beantworten. Große Verbände, wie der bekannteste Suri Verband der Welt „Suri Network“, haben sogenannte Suri-Zucht-Standards herausgegeben, die über 35 positive Zuchtmerkmale zusammenfassen.

In Zusammenarbeit mit der „AllesPaka“ hat mich dies dazu bewogen, eine Artikel-Reihe über die verschiedenen typischen Suri-Merkmale in unterschiedlicher Ausprägung zu schreiben.

Grundsätzlich lassen sich meiner Meinung nach neben dem Typus fünf grundlegende typische Vlies-Merkmale zusammenfassen…

Titelbild

Farbgenetik von Alpakas

ZUCHT

Farbgenetik von Alpakas

Foto: Tina pötsch
Text: Andrea Rohrer

Das Wissen um die Farbgenetik gewinnt aktuell weltweit an Interes- se und Bedeutung, eröffnet es doch die Möglichkeit, noch gezielter auf bestimmte Farben oder Farbmuster zu züchten. Dank intensiver Forschungsarbeit, nicht zuletzt von Kylie Munyard, stehen inzwischen Farbgentests und Erkenntnisse zur Verfügung, die in der Praxis anwendbar sind.

Dieser Artikel ist der erste von zwei Beiträgen zur Farbgenetik von Alpakas, die den Einstieg in die praktische Anwendung dieses doch recht kom- plexen Themas ermöglichen sollen. Dieser Teil beinhaltet zunächst die Grundlagen der Farbgenetik sowie die Genetik heller Alpakas. Der zweite Teil behandelt die Genetik fawnfarbener, brauner und schwarzer Alpakas sowie Farbmuster.

… weiter lesen können Sie in der ALLESPAKA Ausgabe #32

Abb4 Wolle

Wollblindheit – Über die freie Sicht am Tier

TIERSCHUTZ

Wollblindheit – Über die freie Sicht am Tier

text & Fotos: DR. MED. VET. ILONA GUNSSER

Im Verlauf der letzten 25 Jahre wurde der Alpakatyp durch Zuchtselek- tion deutlich verändert. Geplante Inzucht und die einseitige Selektion auf Faserfeinheit und Faserdichte führten zwar zu einer Verbesserung der Faserqualität des Vlieses, aber leider auch zu einer starken Zunah- me der Bewollung im gesamten Kopf- und Gesichtsbereich.

Das Resultat ist im Allgemeinen eine deutliche Einschränkung des Sichtbereichs bis hin zur „Wollblindheit“ (Abb. 1). Diese Einschränkung führt beim Fluchttier Alpaka zu Stress. Alpakas sind, wie auch Lamas und die Wildformen Vikunjas und Guanakos, als Herden- und Flucht- tiere zum Überleben unter anderem auf ihren Sehsinn, also die unein- geschränkte Funktion ihrer Augen, zur Kontrolle der Umgebung ange- wiesen.

… weiter lesen können Sie in der ALLESPAKA Ausgabe #32

Allespaka_31_H2022_Appaloosa

Appaloosa – Faszination Punkte

ZUCHT

Appaloosa – Faszination Punkte

Text & Fotos:  DR. MED. VET. VERENA SPINDLER

Als wir vor über 19 Jahren mit der Alpakazucht begannen, waren Punkte bei Alpakas verpönt. Einzelne Spots gaben Abzüge auf den Zuchtschauen – Einfarbigkeit war gefragt. Und auch, als wir uns vor 10 Jahren die ersten Appaloosa-Alpakas kauften, wurde dies eher belächelt und dem Ganzen wenig Aufmerksamkeit gegeben.

Mittlerweile ist der Appaloosa-Funke auf viele Züchter übergesprungen und die Anzahl dieser faszinierenden Tiere wie auch die Nachfrage sind sprunghaft angestiegen. So verzeichnete die Zuchtschau in Alsfeld in diesem Frühjahr sagenhafte 18 Appaloosa-Hengste und 13 Appaloosa-Stuten in ihrem Starterfeld. Eine in vielen Farbklassen nicht erreichte Anzahl!

Umso wichtiger erscheint es, die Basics zu dieser außergewöhnlichen Farbgruppe zu erläutern, da oft Appaloosa und Pintos/Pintaloosa/Multis oder einfach Tiere mit einzelnen Spots in einen Topf geworfen werden. Natürlich sehen alle auf ihre Weise schön aus. Aber nur „echte Appaloosa“ haben auch ein entsprechendes Gen und können wieder Appaloosa hervorbringen. Leider gibt es noch keinen praxisreifen Gentest für Alpakas, um dieses Gen nachzuweisen. Umso schwieriger gestaltet sich die Zucht, wie auch noch weiter unten erläutert wird.

Appaloosa-Typen

Soweit es bisher erforscht ist, scheint ein phänotypischer Appaloosa – ähnlich wie man es bei den „klassisch Grauen“ z.B. kennt – eine Grundfarbe mit einem zusätzlichen Farbmuster (in diesem Fall „Appaloosa“) zu haben. Dabei scheint dieses „Appaloosa-Gen“ dominant und in der Lage zu sein, jeden Appaloosa-Typ hervorzubringen. Welcher am Ende phänotypisch erscheint, hängt von verschiedenen Faktoren ab. In erster Linie aber von der Grundfarbe des Tieres…

… weiter lesen können Sie in der ALLESPAKA Ausgabe #31