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Surivliese fordern unsere Kreativität heraus

Faser

Surivliese fordern unsere Kreativität heraus

Text: Sandra Zahn

Ich stelle mir oft die Frage, wofür die adeligen Peruaner Suris züchteten. Was war der Anlass, diese Rasse mit solch einer faszinierenden Faser zu züchten? Wie wurden diese edlen Vliese verarbeitet – in Anbetracht der einfachen Hilfsmittel, die zur Verfügung standen. Was wurde daraus hergestellt?

Viele Menschen sind fasziniert von einem Suri im vollen Lauf mit seinen langen, glänzenden Locken, die vom Wind bewegt werden. Manch einer denkt beim Anblick eines Surikopfes an den Rasta Look im Vergleich zum Teddybär, dem Huacaya.

Der weiche, seidige Griff der Locken lässt uns von etwas Besonderem, ja Exklusivem träumen. Das Surigarn, glänzend und wunderbar weich, fühlt sich im ersten Moment kühl an, jedoch nach kurzer Zeit wird es angenehm warm, erinnert an Seide. Man stellt sich ein exklusives Strickstück vor. Ein noch unbekanntes, spezielles Textil – etwa für festliche Anlässe – ein Kleidungsstück, welches repräsentieren kann. Aus natürlichem Material, vom eigenen Tier.

Jedoch, welche Enttäuschung: Das Tragen dieses hochwertigen Materials ist aufgrund seines Gewichtes unangenehm. Eben dieses Gewicht und die Struktur verleihen dem Strickstück einen eher hängenden Charakter, welcher allerdings modebedingt erwünscht sein kann.

Auch die Verarbeitung dieser langen, geraden Locken, die oft die zu verspinnende Maximallänge überschreiten, stellt uns vor viele Probleme. Je besser die Qualität des Vlieses, desto schwieriger der Arbeitsablauf. Das erste Problem stellt der Waschprozess dar. Das Wasser kann nur schwer in die eng gedrehten Locken eindringen, so dass mehrere Waschgänge nötig sind, um das Vlies sauber zu bekommen. Auch im weiteren Verlauf haben die Maschinen Mühe, die Locken zu erfassen, die engen Bündel zu öffnen und zu bürsten, damit ein gleichmäßiges Kardenband entsteht, welches …

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Zoonosen in der Haltung der Alpakas

Gesundheit

Zoonosen in der Haltung der Alpakas

Text: Dr. med. Angelika Freitag – Foto: Chatree.jyy – Freepik.com

Als Zoonosen werden Krankheiten bezeichnet, die von Tier zu Mensch und Mensch zu Tier übertragen werden können. Von diesen sind viele seit Jahrhunderten in unserer Umgebung bekannt und einige mehr oder weniger stark bzw. gefährlich in ihren Auswirkungen. Covid-19 gehört zu den neuesten, wahrscheinlich in Fledermäusen entstanden.

Als Erreger kommen Prionen (BSE), Viren (Hanta-Virus, Borna-Virus, West-Nil-Fieber, Tularämie u.a.), Bakterien (Tuberkulose, Paratuberkulose, Salmonellen, Staphylokokken u.a.), Pilze (Candida, Mycosporidien u.a.), Protozoen (Giardien, Leishmaniose u.a.), Würmer, Milben (Räude u.a.) und viele andere in Frage. Die Aufzählung zeigt, dass es sich um ein sehr weitreichendes Thema handelt, das natürlich an dieser Stelle nicht umfassend dargestellt werden kann.

Ich werde mich auf einige häufige, meist aber wenig gefährliche und einige der wirklich wichtigen, weil stark und teilweise sogar lebenslang Schädigende beschränken, die für uns Alpakahalter im Umgang mit unseren Tieren von Bedeutung sind.

Unter dieser Grundvoraussetzung können wir die Prionen und Viren im Umgang mit Alpakas bis auf einen (s.u.) vernachlässigen.

Dagegen gibt es eine große Anzahl an Bakterien, die sowohl bei Alpakas als auch Menschen bedeutsame Erkrankungen hervorrufen können. Dazu gehören natürlich an erster Stelle die klassischen Durchfallerreger wie Salmonellen, Campylobacter jejuni, Yersinien, E.coli, multiresistente Staphylokokken (MRSA). Aber auch die Listeriose ist ein häufig unterschätzter Umgebungskeim, der wie die Pseudomonas-Keime in der Landwirtschaft weit verbreitet ist und bei Menschen, vor allem mit geschädigtem Immunsystem, ernsthafte Erkrankungen auslösen kann.

Für unsere Amtstiermediziner:innen von besonderer Bedeutung sind Keime, die einen seuchenhaften Verlauf haben und deshalb zu strengen Einschränkungen bis hin zur Keulung des Bestandes führen können.

Im Folgenden beschreibe ich einige der häufigeren oder wichtigen Keime.

1. Milzbrand

Bacillus anthracis, der Milzbrand ist durch seine Nutzung im Krisenfall und bei Briefattentaten bekannt geworden. Da er viele Jahre im Boden überleben kann und von dort von Pflanzenfressern aufgenommen wird, ist er früher vor allem in der …

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Auch Alpaka-Richter brauchen Computer

Faser

Auch Alpaka-Richter brauchen Computer

Text & Fotos: Robin Näsemann

Alpaka-Richter werden viele Monate, manche sogar Jahre geschult, bis sie sicher Alpakas im Ring rangieren. Dazu gehört auch die genaue Bestimmung eines Faserstapels. Mikron 12 oder Mikron 14 muss ich als Richter unter dem Druck der Show mit bloßem Auge unterscheiden können. Zwei Tausendstel eines Millimeters! Eine Fertigkeit, für welche ich tausenden Alpakas ins Vlies sehen musste.

Genaue Daten sind immer besser

Dennoch nutze ich für Zuchtentscheidungen in meiner eigenen Herde regelmäßig die Hilfe moderner Technologie. Faseranalysen bilden das Vlies eines Alpakas genauer ab, als es ein Mensch jemals könnte. Mit nur einem Blick auf den kompakten Ausdruck findet man Daten, deren Erhebung selbst den erfahrensten Alpaka-Richter eine halbe Ewigkeit kosten würde.
Doch genau wie der Blick ins Vlies benötigt auch der Blick auf das Faserhistogramm ein wenig Schulung. Erfahrene Züchter sehen innerhalb von Sekunden, ob ein Vlies vielversprechend ist – oder man lieber ein anderes Tier als Zuchthengst auswählt.

Balken mit vielen Informationen

Unabhängig davon, ob Sie Ihre Faser per Laserscan, OFDA 100 oder OFDA 2000 messen: Die Feinheit eines Vlieses erkennen Sie am Histogramm sofort. Das übersichtliche Balken- oder Säulendiagramm gibt dafür die Häufigkeit aller Messwerte einer Faserprobe an.
Auf der waagerechten X-Achse sehen Sie die Faserdurchmesser in Mikrometern; anhand der Höhe der Balken erkennen Sie, wie hoch der Anteil der entsprechenden Faserabschnitte in der Faserprobe ist. Achtung: Manche Faserlabore kippen das Faserhistogramm. Dementsprechend sind die Achsen vertauscht und das Histogramm wächst nach rechts, während oben feine Fasern und unten gröbere Fasern dargestellt sind.

Möglichst links, möglichst schmal

Jedes Alpaka trägt feinere und gröbere Fasern im Vlies. Je mehr feine Fasern es hat, desto höher wachsen die Balken rechts im Histogramm…

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